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Neues Konzept zur Weiterbildung von Sprachmittler*innen

Mit einer dreisemestrigen Weiterbildung werden ab sofort Sprachmittler*innen der Sozialpädagogischen Familienhilfe der Malteser Werke Ingelheim in „Grundlagen der Sozialen Arbeit“ an der KH Mainz weitergebildet. Der Zertifikatskurs startete am 28. Februar an der Hochschule.

Foto (v.l.n.r.): Petra Wünker (ifw), Kira Nierobisch (FB Soziale Arbeit und Sozialwissenschaften), Victoria Rauch (Soziolpädagogische Familienhilfe der Malteser Werke Ingelheim), Marouane Jnieh (Sozialpädagogische Familienhilfe der Malteser Werke Ingelheim)


Zur Auftaktveranstaltung am 28. Februar kamen die fünf Teilnehmer*innen zum erstem Mal an der Katholischen Hochschule zu einem Kennenlernen zusammen. So unterschiedlich wie die Herkunftsländer der Teilnehmenden sind auch ihre biographischen und beruflichen Werdegänge. Was sie aber alle gemeinsam haben: Sie arbeiten bereits seit mehreren Jahren als Sprachmittler*innen für die Malteser Werke und möchten ihr pädagogisches Wissen aus der Praxis mit den wissenschaftlichen Grundlagen der Sozialen Arbeit verknüpfen und ihre Kenntnisse vertiefen.

Mix aus Schulungen und Gasthörendenstudium

Der Kurs wurde mit und für die Sozialpädagogische Familienhilfe der Malteser Werke Ingelheim entwickelt – konzipiert durch das Institut für Fort- und Weiterbildung (ifw) sowie den Fachbereich Soziale Arbeit und Sozialwissenschaften an der KH Mainz. „In einer attraktiven Mischung aus Gasthörendenstudium und Inhouse-Schulungen werden Sprachmittler*innen der Malteser Werke qualifiziert, so dass sie ihre Tätigkeit im Bereich der Sozialen Arbeit (im Selbstverständnis) besser ausüben können“, erklärt Professor Dr. Jan Lohl, Leiter des ifw. „Rechtliche Grundlagen, Handlungskonzepte und Praxisfelder der Sozialen Arbeit sind ebenso Inhalt des Kurses wie psychologische und pädagogische Fragestellungen. Besonders wichtig waren uns bei der Entwicklung des Kurses die Inhouse-Schulungen, in denen die Inhalte der Gasthörendenschaft vertieft und hinsichtlich ihrer Praxisrelevanz nachbearbeitet werden. Nach erfolgreichem Abschluss der Weiterbildung wird den Teilnehmenden ein „Diploma of Basic Studies“ verliehen, das bei späteren Aufnahme eines Studiums der Sozialen Arbeit anerkannt werden kann“, so Lohl weiter.

„Mittler*innen zwischen den Kulturen“

Sprachmittler*innen übernehmen eine wichtige Aufgabe bei der Unterstützung neu zugewanderter Menschen oder von Menschen, die nur wenig Deutsch sprechen. Sie helfen im Alltag ganz konkret bei der Kommunikation mit Kitas, Schulen, Ämtern und Behörden oder bei Arztbesuchen. Auf diese Weise werden Missverständnisse vermieden, die durch fehlende Sprachkenntnisse entstehen können. „Oft sind die Sprachmittler*innen bei Problemen die ersten Ansprechpartner der Familien“, sagt Professorin Dr. Kira Nierobisch, die das Projekt seitens des Fachbereichs Soziale Arbeit und Sozialwissenschaften der KH Mainz leitet. Aber auch für das Personal in Schulen, Ämtern und im Gesundheitswesen übernehmen die Sprachmittler*innen eine wichtige Funktion. Dank klarer Dialoge können Anliegen schneller bearbeitet und Probleme gelöst werden. Die Sprachmittler*innen seien mit großer Professionalität und viel Herzblut bei der Sache. „Sie übernehmen eine große Verantwortung für die betreuten Menschen und sind sozusagen Mittler*innen zwischen den Kulturen“, so Nierobisch weiter. Eine kontinuierliche Weiterbildung und Begleitung der Sprachmittler*innen sei daher essenziell.

Der Kurs läuft bis zum Sommersemester 2024, in dem die Teilnehmer*innen die Weiterbildung mit dem „Diploma of basic Studies“ abschließen.